Heute vor 8 Jahren saß ich beim Notar. rutaNatur war gegründet. Die Idee eines Ladens ohne (Plastik-) Verpackungen hatte ich nur wenige Monate zuvor. Ich bin dann auf den Unverpackt-Laden in Kiel aufmerksam geworden. Dass ich mit meinem Laden Teil einer großen Bewegung werden würde, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht.
Kurz nach Firmengründung erfüllte sich noch ein Traum: Ich wurde schwanger. Da hab ich überlegt, das Projekt „rutaNatur“ doch wieder abzubrechen bzw. zu verschieben. Ich wusste zwar, dass Manni und meine Eltern voll hinter der Idee standen, aber dennoch erst einmal nur bedingt helfen konnten – neben ihren (Vollzeit-)Jobs. Meine Eltern (und auch die anderen zukünftigen Großeltern) wohnen 60 km bis 300 km von Augsburg entfernt. Von wegen Babysitting.
Ein kurzes Zögern war da. Doch es gab kein Zurück mehr: Ich wusste einfach, ich musste das jetzt machen und machte es einfach . Hilfe bekam ich natürlich trotzdem enorm, z.B. beim Aufbau, den Manni hauptsächlich in die Hand nahm.
Glücklich kann ich mich schätzen, dass ich eine sehr gute Schwangerschaft hatte und ich ab Ladeneröffnung im August bis kurz vor der Geburt täglich selbst von morgens bis abends im Laden stehen konnte. Hintergrundarbeit lief nebenbei, oft noch abends und am Wochenende sowieso. Manchmal frag ich mich, wie ich das alles geschafft hab
Ein großes Glück war außerdem, dass ich mich nach der Geburt erstmal ins Wochenbett zurückziehen konnte. Dafür hatte ich alles vorbereitet. Ein erstes Verkaufs-Team war aufgestellt. Meine Eltern waren mittlerweile im Bestellwesen eingearbeitet – bestellen kann man auch aus der Ferne – und Manni hatte erstmal frei und konnte oft vor Ort sein.
Ja, ich häng schon an unserem Unverpackt-Laden, in den unser Sohn hineingeboren und aufgewachsen ist und bin unglaublich dankbar, dass meine Idee zu einem Familien-Projekt werden durfte, das allen genauso wichtig ist wie mir.